Catia Huber, Sumin Im, Tobias Krapf, Luke Monaghan, Janika Schaffrath, Paulina Schwanna, Sebastian Tosun und Elena Weber von der Albert-Einstein-Schule in Bad Soden
Eine Schülergruppe flog im Februar 2019 in unsere Partnerstadt Franklin. Hier ist ihr Bericht:
Am 27. Februar 2019 um 8:30 begann unsere Reise nach Amerika. Mit viel Vorfreude stiegen wir in unseren ersten Flieger nach London-Heathrow. Am 28. Februar 2019 kamen wir um 16:30 in Nashville an, was nur ca. 10-20 Minuten von unserer neuen „Heimatstadt“ Franklin für zwei Wochen entfernt ist.
Das Leben in amerikanischen Gastfamilien war für alle Austauschschüler ein voller Erfolg. Schon beim Empfang am Flughafen mit den selbstgebastelten Plakaten merkte man, man ist gut aufgehoben und wird neue Freunde fürs Leben finden. Jede einzelne Gastfamilie war mit ihrer Gastfreundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Offenheit ein „Jackpot“. Unsere Gastgeschenke, egal ob Haribo, Milka, Wein oder Magnete, haben sowohl die Gasteltern als auch die Gastgeschwister mit einem strahlenden Gesicht angenommen.
Das Essen war oft amerikanisch, lecker und frittiert. Unser Horizont wurde mit verschiedenen Gerichten und Speisen erweitert, sodass nicht mehr nur noch Burger und Pommes als Amerikanisch gilt, sondern auch Pop-Tards und frittierte Essiggurken.
Anders waren die Verkehrsmittel. Öffentliche werden so gut wie gar nicht benutzt. Vieles wird in Fahrgemeinschaften oder persönlich angefahren, was praktischer und privater, jedoch auch deutlich schlechter für die Umwelt ist.
Ein paar der amerikanischen Austauschschüler konnten auch selber schon ihr Auto fahren. Was mit 17 in Amerika ganz normal ist, ist für uns jedoch ungewohnt. Die Autos sind deutlich größer als in Deutschland, genauso wie die Straßen und Parkplätze, was uns alle ziemlich überrascht hat.
Ein Highlight war das Basketballspiel von der Franklin High School und der Independence High School. Schulsport ist in Amerika sehr bekannt und populär, während bei uns meist nur in einem Verein gespielt wird. Der Sport in der Schule bringt die Leute enger zusammen und unterstützt die Teamarbeit.
Während den Wochenenden verbrachten wir alle viel Zeit mit unseren Gastfamilien, die uns die Umgebung und das Land zeigen wollten. Wir fuhren teilweise bis zu sechs Stunden an einem Tag und besichtigten Städte wie Memphis oder Knoxville. Egal was wir sehen wollten, die Gastfamilien fuhren mit uns dorthin und erfüllten uns jeden Wunsch.
In den zwei Wochenenden besichtigten manche außerdem einen Nationalpark und bekamen einen tollen Eindruck von der Natur und Landschaft Amerikas. Außerdem kam es zu einer Mädchenübernachtung, wo sich alle deutschen und amerikanischen Mädchen trafen.
Die Freizeit mit unseren Gastfamilien hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und alle von uns waren positiv überrascht, wie viele Gedanken und Aufwand man sich um uns machte. Genau aus den Gründen war der Abschied ziemlich schwer. Jedoch hatte jeder im Hinterkopf, dass es ein Wiedersehen in nicht allzu kurzer Zeit geben wird.
Unter der Woche hatten wir ein toll organisiertes Programm. Unter anderem gingen wir in das Country Music Hall of Fame Museum und das State Capitol von Tennessee.
Im Country Music Hall of Fame Museum in Nashville, in dem Errungenschaften der Country-Musik ausgestellt sind haben wir viel über die Geschichte von Country-Musik und über die verschiedenen berühmten Interpreten erfahren. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele unterschiedliche Dinge dort ausgestellt sind, wie zum Beispiel alte Gitarren, Autos und Kleidung.
Mir hat besonders gefallen, dass man dort auch selbst etwas machen konnte, wie zum Beispiel ein Lied verändern, aufschreiben, was Musik für einen bedeutet oder Ideen geben für ein neues Songthema. Es wurden auch Filme gezeigt und Lieder gespielt.
Dass in Nashville Musik eine große Rolle spielt, merkt man sofort, wenn man durch die Straßen läuft. In fast jeder Bar wird Country-Musik gehört und in vielen Bars spielen Bands auch live. Es gibt Dachterrassen, von denen aus man einen schönen Blick hat auf die belebten Straßen mit den vielen bunten Lichtern und auf die Leute, die alle gute Laune haben.
Außerdem haben wir das Tennessee State Capitol besucht. Es befindet sich ebenfalls in Nashville und ist der Sitz der Regierung und des Gouverneurs von Tennessee. Dort haben wir eine Führung durch das Gebäude bekommen. Es ist ein wirklich beeindruckendes Gebäude mit vielen alten Bildern und Statuen. Der größte Raum im Capitol ist der „House Chamber“. Diesen konnten wir jedoch nur von der Empore aus sehen, da eine Versammlung dort stattfand.
Auch in Franklin, die Stadt wo wir gelebt haben, gab es viel zu sehen. Von dem Emergency Center des Landkreises über erfolgreiche Aufnahmestudios bis hin zur Geschichte des Civil Wars konnten wir alles erfahren.
Das Dark Horse Recording Studio ist ein Aufnahmestudio, was nur ein paar Minuten von der Downtown Franklin entfernt ist. Dort haben schon viele berühmte Künstler ihre Musik aufnehmen und produzieren lassen, z.B. Taylor Swift, Carrie Underwood, Keith Urban, Michael W. Smith und Neil Diamond. Wir hatten das große Privileg, das Studio und die Schule für die Auszubildenden besichtigen zu dürfen. Wir haben Produzenten kennen gelernt, konnten live im Studio dabei sein und auch den Aufnahmeraum und andere wichtige Räume besichtigen.
Für uns war es besonders interessant das Aufnahmestudio zu besichtigen, da Musik, besonders Country Musik, für die Gegend um Franklin eine sehr große Rolle spielt. Viele erfolgreiche und talentierte Musiker leben in Franklin und Nashville und arbeiten dort an ihrer Musik. Auch in Franklin gibt es jeden Sommer ein großes Musikfestival. So war es quasi ein Muss für uns, uns dort genauer mit Musik zu beschäftigen.
Ich persönlich fand die Innenstadt von Franklin sehr schön, da es viele schön gestaltete Läden gab.
Das Lotz Haus ist ein Museum, welches sich in der Nähe der Innenstadt von Franklin befindet. Damals, als in Amerika der Civil War herrschte, lebte dort in diesem Haus, welches nun das Museum ist, die deutsche Familie Lotz. Die Familie Lotz war im 19. Jhd. nach Franklin, Tennessee ausgewandert und Johann Lotz baute dieses Haus im Jahr 1858. Dieser Ausflug ins Lotz Haus war sehr interessant für mich persönlich, da ich mitbekommen hatte, dass die Geschichte des Civil Wars sehr wichtig für die Amerikaner ist.
Auf dem Programm in Franklin stand ebenfalls der Besuch einer Feuerwehr Station an. Zuerst bekamen wir eine Führung durch die komplette Einrichtung. Es ging durch die Gemeinschaftsküche, den Aufenthalts- oder auch Wohnbereich und durch die Schlafzimmer. Nachdem wir uns die Einrichtung angeschaut haben, ging es weiter zu den Fahrzeugen. Auch diese wurden uns bis ins Detail erklärt und jeder durfte einmal auf dem Fahrersitz Probe sitzen.
An einem anderen Tag waren wir im Emergency Intervention Center in Franklin. Dort haben wir zu aller erst den County Mayor getroffen. Dabei hatten wir die Chance alle Fragen zu stellen die uns über die Region, die Stadt Franklin oder über seine Arbeit interessieren.
Der „Bürgermeister“ war sehr freundlich und offen und hat uns alle Fragen sehr ausführlich erklärt. Anschließend haben wir dann noch eine Führung durch das Emergency Center bekommen. Das ist der Ort, wo die 911- Anrufe eingehen. Um die 15 Mitarbeiter sitzen vor Bildschirmen, wobei jeder Mitarbeiter 5 Bildschirme gleichzeitig bedienen muss, und nehmen nach einander die Notrufe an. Das klang wirklich sehr beeindruckend und spannend.
Alle Beteiligten haben viel gelernt und auch viel mitgenommen. Wir haben gesehen wie sehr Sport an Highschools unterstützt wird, wie das amerikanische Staatssystem funktioniert, wie Feuerwehrleute und Bürgermeister arbeiten und vor allem wie die Lebensweise einer amerikanischen Familie ist.
Am Ende wollen wir uns vor allem bedanken!
Danke, dass wir nach Amerika reisen durften und viele neue Freunde kennenlernen durften! Danke, dass sich unsere Gastfamilien so gut und umsichtig um uns gekümmert haben! Danke auch vor allem an Frau Höllein, die sich ebenfalls sehr umsichtig um uns gekümmert hat! Danke an die Feuerwehrmänner, Tourguides und Gastgeber die wir besuchen und kennenlernen durften! Danke auch an Frau Kim Cannon und alle anderen Organisatoren und Fahrer, ohne die alles, was wir machen konnten, nicht geklappt hätte!
Der Austausch hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und uns viele neue Eindrücke gegeben, die wir unser ganzes Leben in Erinnerung haben werden.
„Doch das ist nicht das Ende“, wie eine Mutter der Amerikanischen Austauschschüler gesagt hatte, „das ist erst der Anfang von einer langen und starken Freundschaft, die noch viele Jahre und auch länger halten wird!“